Surrogate Ersatzlebensmittel Ddr Knappheit

Surrogate: Not macht erfinderisch

Surrogate: Was bedeutet das eigentlich?

Im weitesten Sinne bezeichnet ein Surrogat einen Ersatzstoff oder eine Ersatzhandlung. Im Kontext der DDR-Zeit und der Konsumgüter bezieht sich der Begriff oft auf Produkte, die aufgrund von Mangel oder politischen Entscheidungen als Ersatz für qualitativ hochwertigere oder ursprünglichere Waren dienten.

Warum gab es in der DDR so viele Surrogate?

Die Gründe für die Verbreitung von Surrogaten in der DDR waren vielfältig:

  • Wirtschaftliche Schwierigkeiten: Die DDR litt unter einer chronischen Mangelwirtschaft. Viele Rohstoffe und Endprodukte waren knapp oder mussten importiert werden, was aufgrund von Devisenmangel oft schwierig war.
  • Planwirtschaft: Die zentrale Planung der Wirtschaft führte dazu, dass die Produktion oft nicht flexibel genug war, um auf veränderte Nachfrage oder Engpässe zu reagieren.
  • Qualitätsmängel: Aufgrund von mangelnder Konkurrenz und fehlenden Qualitätsstandards waren viele Produkte in der DDR von minderer Qualität. Surrogate sollten diese Mängel kaschieren.

Beispiele für Surrogate in der DDR:

  • Lebensmittel: Kaffee-Mix (mit hohem Anteil an Zichorie), Margarine aus Pflanzenölen, Süßstoffe anstelle von Zucker.
  • Textilien: Kunstfasern wie Perlon oder Dederon als Ersatz für Naturfasern wie Wolle oder Baumwolle.
  • Technische Produkte: Plaste statt Metall, einfache Elektrogeräte statt moderner Technik.

Die Auswirkungen der Surrogate

Die Verwendung von Surrogaten hatte sowohl positive als auch negative Auswirkungen:

  • Positive Aspekte:
    • Ersatzstoffe konnten in manchen Fällen die Versorgung mit bestimmten Produkten sichern.
    • Die Entwicklung neuer Materialien und Technologien wurde gefördert.
  • Negative Aspekte:
    • Die Qualität vieler Produkte litt darunter.
    • Die Verbraucher wurden getäuscht und enttäuscht.
    • Die Umwelt wurde durch die Produktion und Entsorgung von Ersatzstoffen belastet.

Surrogate heute

Auch heute gibt es noch Surrogate, allerdings in einem anderen Kontext. In der Lebensmittelindustrie werden beispielsweise künstliche Aromen und Farbstoffe verwendet, um Produkte attraktiver zu gestalten. Im Bereich der Energie werden alternative Energieträger wie Biokraftstoffe als Ersatz für fossile Brennstoffe eingesetzt.